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rezensionen

30.03. Paul Temple und der Fall Marquis
03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Da ist etwas faul...

The Apocalypse – Das Ende der Welt

Twilight-Classics Nr. 13: alle Filme

The Apocalypse – Das Ende der Welt

Die beinharten Videothekengänger der 1980er und 1990er Jahre kennen die Filme der Twilight-Classics-Reihe wahrscheinlich in- und auswendig. Das alleine verleiht den versammelten Werken aber keineswegs den Status eines Klassikers, nicht einmal im Zwielicht betrachtet. Nach starkem Beginn mit drei guten bis sehr guten Filmen hat die Reihe mit kleinen Ausnahmen ein sehr durchwachsenes bis skurriles Niveau angenommen. Auch „The Apocalypse“ ist eine fragwürdige Veröffentlichung. Die bärbeißige Weltraumabenteurerin J.T. Wayne – als Martiniliebhaberin in einer Bar eingeführt - unternimmt eine Mission zum legendären Raumschiff Agamemnon, das seit Jahrzehnten als verschollen galt. Bei dem profitablen Unternehmen ist auf Geheiß des Organisationschefs der Aktion auch Waynes Ex-Partner dabei, den sie nicht ausstehen kann. Ihre Antipathie hat handfeste Gründe, denn in der Vergangenheit hat sich ihr damaliger Partner als skrupelloses Arschloch erwiesen. So ist es nicht überraschend, dass er auch jetzt Übles im Schilde führt. An der Agamemnon angekommen muss sich Wayne aber nicht nur mit den gefährlichen Alleingängen ihres Ex-Partners auseinandersetzen, es stellt sich zusätzlich heraus, dass das Schiff von der verrückten Programmiererin der Originalbesatzung auf Kollisionskurs mit der Erde eingestellt wurde. Nach dem Starten des Antriebs nimmt die Agamemnon ihren Kurs wieder auf. Da sie eine explosive Fracht geladen hat, die zudem so manipuliert wurde, dass es in Erdnähe zu einer novastarken Explosion kommen wird, geht es darum, die Menschheit zu retten. Zur Seite steht Wayne ein Ex-Barkeeper, der kurzfristig Teil ihrer Besatzung wurde.

Der Drehbuchautor des Films war entweder ein Shakespeare-Fan oder er war der Meinung, dass wahllos verwendete Shakespeare-Zitate bedrohlich wirken. Vielleicht trifft auch beides zu. In jedem Fall besteht ein zentraler Teil des Films daraus, dass sich ein Mitglied des Verräterteams unter der Führung Waynes Ex-Partners mit einer computergesteuerten The Apocalypse – Das Ende der Welt Videoeinspielung der verrückten Programmiererin aus der Originalbesatzung der Agamemnon beschäftigen muss. Nacheinander zitiert die auf irrsinnig geschminkte Frau diverse Shakespeare-Stellen, wobei stets ein oder mehrere Worte fehlen. Jetzt muss der arme Tropf vor dem Bildschirm die fehlenden Wort eingeben, um dann das nächste Zitat vor den Latz geballert zu bekommen. Angeblich soll die Figur ein Computerexperte sein, mehr als Shakespeare-Bildung auf Kreuzworträtselniveau liefert er aber nicht ab. So absurd das gleichförmige, immer wieder zwischen die übrigen Szenen geschnittene Ergänzen der Literaturstellen schon ist, so grotesk ist seine dramaturgische Rolle im Kontext der Handlung. Das ganze Prozedere soll nur Zeit kosten, es führt letztlich zu nichts, da völlig unklar bleibt, ob irgendwelche Ereignisse dadurch ausgelöst werden. Es handelt sich um einen absolut klobig in das Geschehen integrierten toten Handlungsfaden, der dem Film aufgrund seiner Dominanz den Stempel aufdrückt. Der Rest wird durch dessen skurrile Wirkung an den Rand gedrückt. So entfaltet sich schon alleine deswegen nicht einmal ein passabler B-Action-Streifen.

Hinzu kommt, dass auch die Schießereien oder irgendwelche angeblichen Spannungsszenen so fahrig inszeniert sind, dass keine Atmosphäre aufkommen kann. Der Schnitt ist beispielsweise so staksig geraten, dass man nie um das Leben der beiden Hauptfiguren fürchten muss. „The Apocalypse“ liefert ein ganz schwaches Niveau. Die DVD ist bestenfalls für diejenigen geeignet, die den Film damals gesehen haben und nun nostalgische Gefühle damit verbinden. Bei so etwas spielt Qualität ja keine Rolle.

Bildqualität

The Apocalypse – Das Ende der Welt

Das recht saubere Bild der DVD bietet eine ordentliche Qualität, wenn man die günstigen Produktionsumstände berücksichtigt. Die Schärfe schwankt zwischen sehr gutem Durchschnitt und schwächer, die Farben sind kräftig. Der Schwarzwert gleitet immer wieder ins milchige ab. Stehende Rauschmuster treten nur vereinzelt auf.

Tonqualität

Die 2.0-Tonspuren besitzen ein ansprechendes Volumen, das die Geräuschkulisse gut in Szene setzt. So sind immer wieder irgendwelche Piepsplaute diverser Computerkonsolen zu hören, die sich gut auf die vorderen Lautsprecher verteilen. Die Dialoge sind klar und verständlich. Der englische 5.1-Upmix besitzt etwas mehr Kraft als die 2.0-Tonspuren.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„The Apocalypse – Das Ende der Welt“ ergeht sich in einem absurden Shakespeare-Ratespiel, das den Film zu Ungunsten der übrigen Handlungsteile dominiert. Da die Action- und Spannungsszenen zudem schwach inszeniert und geschnitten wurden ist der Film ohne wenn und aber schlecht. Technisch ist die DVD in Ordnung.

Stefan Dabrock

08.07.2010

   
Originaltitel The Apocalypse (USA 1997)
Länge 92 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie Hubert C. de la Bouillerie
Darsteller Sandra Bernhard, Cameron Dye, Frank Zagarino, Michelle Anne Johnson, Lee Arenberg, Laura San Giacomo, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton DD 5.1 Englisch, DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras -
Preis ca. 11 EUR
Bewertung schlecht, technisch in Ordnung