Wieder Stahl gegen Gummi

Godzilla – Tokyo SOS

Der Mechagodzilla aus „Godzilla gegen Mechagodzilla“ („Godzilla – Tokyo SOS“ ist eine direkte Fortsetzung) befindet sich nach dem verbissenen Kampf des vorherigen Films in schlechtem Zustand. Seine Superfrost-Waffe funktioniert nicht mehr, andere Teile müssen ebenfalls repariert werden. Während die Arbeiten an den mechanischen Fertigkeiten des Stahlgiganten gut vorangehen, steht die Reparatur der Superfrost-Waffe aufgrund zu hoher Kosten nicht auf dem Programm. Als im Pazifik ein amerikanisches U-Boot verschwindet, befürchten Militärs sowie politische Kräfte, dass Godzilla erneut angreifen könnte. Sie beschließen die schnelle Inbetriebnahme Mechagodzillas. Gleichzeitig tauchen die Zwillingspriesterinnen des Mothra-Kults, welcher auf der Infant-Insel zu Hause ist, bei dem im Ruhestand befindlichen Wissenschaftler Dr. Shinichi Chujo auf. Er kennt die beiden bereits aus der Vergangenheit. Sie bitten ihn, seinen Einfluss für die Zerstörung Mechagodzillas einzusetzen. Da für das stählerne Ebenbild Godzillas die Originalknochen der 1954 besiegten Echse verwendet wurden, ist die Balance zwischen Leben und Tod verletzt worden. Erst durch die Verschrottung kann erreicht werden, dass die Toten in Frieden ruhen und alles wieder im Fluss ist.„Godzilla – Tokyo SOS“ bietet launige Godzilla-Unterhaltung der sehr ordentlichen Art. Da sich in die Auseinandersetzung zwischen Mechagodzilla und Godzilla auch die Riesenmotte Mothra auf Seiten der Menschen einschaltet, steht die Action erneut im Vordergrund eines Godzilla-Films. Neben den hübschen Kämpfen serviert das Werk eine Reihe brauchbarer Konflikte in den Reihen der Anti-Godzilla-Spezialeinheit. Das technische Wartungspersonal des Stahlgiganten setzt sich gegen einen überhasteten Einsatz der Kampfmaschine ein, während die militärische Führung zur Eile drängt. Hinzu kommt die Nebengeschichte um die Mothra-Priesterinnen, welche aus spiritueller Sicht die Verschrottung Mechagodzillas fordern. Religiöse Kräfte, militärische Stärke und technisches Vermögen bilden die drei Pole, welche innerhalb des Films miteinander interagieren. In diesem Sinne propagiert „Godzilla – Tokyo SOS“ einen Ausgleich der drei Kräfte, die miteinander ausbalanciert werden müssen, damit eine harmonische Welt existieren kann. Darin liegt eine gesellschaftliche Utopie, welche den Film unterschwellig durchzieht.

Bildqualität

Die Vorlage enthält keinerlei Verschmutzungen oder Defekte. Die Schärfe fällt leider schwächer aus. Die Konturen sind häufig matschig, die Detailschärfe bietet nur solide Werte. Die Farbwiedergabe ist mit einer kräftigen Palette gut gelungen. Der Kontrast sorgt zumeist für ein plastisches Bild, das in einzelnen Szenen aber auch etwas flach wirkt. Der Schwarzwert ist nicht optimal, mehr als einmal wirkt das Bild milchig. Leichte Rauschmuster sind sichtbar, stören aber nicht.

Tonqualität

Der japanische 2.0-Ton bietet rauschfreie und gut verständliche Dialoge. Darüber hinaus nutzt er die Bandbreite der vorderen Boxen souverän für seine Geräuschkulisse aus, so dass die Actionelemente ansprechend zur Geltung kommen. Wer es unbedingt möchte, kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus einem Trailer.

Fazit

„Godzilla – Tokyo SOS“ propagiert über die Auseinandersetzungen der Strömungen Religion, Militär und Technikgläubigkeit den Ausgleich zwischen den drei Kräften, der eine harmonische Gesellschaft ermöglichen würde. Daneben bietet der Film hübsche Monsterkämpfe, die durch Mothra aufgewertet werden. Technisch ist die DVD in Ordnung, die Bildqualität zeigt Schwächen.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Gojira tai Mosura tai Mekagojira: Tôkyô S.O.S. (Japan 2003)
Länge 101 Minuten (Pal)
Studio Splendid
Regie Mazaaki Tezuka
Darsteller Noboru Kaneko, Miho Yoshioka, Mitsuki Koga, Hiroshi Koizumi, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Japanisch
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 18 EUR
Bewertung guter Durchschnitt, technisch gut