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rezensionen

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Horror in drei Dimensionen

Die teuflische Maske

Die teuflische Maske

Alte im Anaglyphen-Verfahren gedrehte 3D-Filme strahlen einen nostalgischen Charme aus, der schon beim Auspacken der zweifarbigen Pappbrillen aufkommt. Julian Roffmanns „Die teuflische Maske“ stammt aus einer Zeit, als bereits einige 3D-Filme erschienen waren. Der kanadische Regisseur versuchte auf einen Zug aufzuspringen, ohne die bekannten Werke wie Jack Arnolds „Der Schrecken vom Amazonas“ („Creatures from the Black Lagoon“, USA 1954) zu kopieren. In die dritte Dimension stieß er dabei nur bei einzelnen Szenen vor, weil die gewöhnliche Krimihandlung in schwarzweißem 2D gedreht wurde.
Eine alte Aztekenmaske wird dem Wissenschaftler Michael Radin (Martin Lavut) zum Verhängnis. Das historische Fundstück entfaltet eine grauenvolle Macht, wenn es aufgesetzt wird. Radin kann das nicht mehr ertragen und bringt sich um, schickt die Maske aber zuvor noch an seinen behandelnden Psychologen Doktor Allan Barnes (Paul Stevens). Der Arzt gerät nun selbst in den Bann der teuflischen Maske, obwohl er gegenüber Radin noch selbstbewusst Zweifel an dessen Schilderung über die Kraft des Artefaktes angemeldet hatte. Barnes wird von der Maske immer wieder gezwungen, sie aufzusetzen. Unter ihrem Einfluss taucht er in eine Welt ein, die nicht nur seinen Verstand malträtiert, sondern auch das Gewaltpotenzial seiner Persönlichkeit zum Vorschein bringt. Seine besorgte Verlobte Pam Albright (Claudette Nevins) will ihm die Maske abnehmen, aber es scheint schon zu spät.

Barnes langsamer Realitätsverlust ist in Lieutenant Martins Ermittlungen eingebettet, der den Mord an einer Frau aufklären will. Sie fiel Michael Radin zum Opfer, der unter dem Einfluss der Maske tötete. Der Spannungsgehalt sowie die inhaltliche Relevanz der polizeilichen Ermittlungen hält sich jedoch in Grenzen. Man erfährt nur das Nötigste, so dass Lieutenant Martin eher wie ein unfähiger Tapsbär und nicht wie ein fähiger Polizist wirkt. Relevant ist „Die teuflische Maske“ aufgrund solcher Schwächen deswegen nur in seinen 3D-Szenen, die zwischendurch eingestreut werden. Immer wenn Allan Barnes die Aztekenmaske aufsetzt, ist die Zeit gekommen, die 3D-Pappbrillen zum Einsatz zu bringen.
Und plötzlich taucht man wie Barnes in eine surreale Welt jenseits des Verstandes ein. Mithilfe wiederholt gezeigter Motive, die niemals eine logische Struktur ergeben, entsteht eine Die teuflische Maske merkwürdige Albtraumwelt. Dabei profitiert das Reich der Obsessionen und Triebe durch die dreidimensionale Gestaltung. Alles sieht noch unwirklicher und grotesker aus, weil die kahlen Studiobäume, die Vorrichtungen für Rituale und der dampfende Nebel so künstlich sind, dass sie zur scheinbaren Realitätssteigerung durch 3D überhaupt nicht passen. Das Ergebnis ist eine wunderbar irrsinnige Atmosphäre, für die sich der Film lohnt.

Bildqualität

Die teuflische Maske

Hier und da sind ein paar analoge Defekte zu sehen, aber insgesamt ist die zugrundeliegende Kopie des Films gut erhalten. Dadurch kommen die Schwarzweißaufnahmen gut zur Geltung. Das Filmkorn stört nicht. Für die farbigen 3D-Aufnahmen gilt Ähnliches, da sich auch hier die analogen Defekte in Grenzen halten. So entfalten sie ihre irrsinnige Wirkung. Die Schärfe ist nicht immer voll auf der Höhe, aber stets absolut ausreichend.

Tonqualität

Beim Monoton zeigt sich das übliche Bild. Die englische Spur klingt etwas natürlicher, aber auch dumpfer, während sich der deutsche Ton heller, aber auch etwas künstlicher anhört. Etwas Hintergrundrauschen ist jeweils vorhanden, die Verständlichkeit der Dialoge wird davon aber nicht beeinträchtigt.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus Trailern zum Film und einer Bildergalerie.

Fazit

„Die teuflische Maske“ ist nur wegen der 3D-Szenen interessant, die in eine Welt des Irrsinns einladen. Die darum gestrickte Kriminalgeschichte lohnt weniger. Technisch ist die DVD völlig in Ordnung.

Stefan Dabrock

23.01.2014

   
Originaltitel The Mask (Kanada 1961)
Länge 77 Minuten (Pal)
Studio Big Ben Movies
Regie Julian Roffman
Darsteller Paul Stevens, Claudette Nevins, Bill Walker, Anne Collings, Martin Lavut, u.a.
Format 1:1,66 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Bildergalerie, Trailer
Preis ca. 21 EUR
Bewertung bemerkenswert, technisch völlig in Ordnung