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rezensionen

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27.11. Die drei Supermänner räumen auf
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15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Genre-Akrobatik

K-20 – Die Legende der schwarzen Maske

K-20 – Die Legende der schwarzen Maske

Nachdem „Eko Eko Azarak: Wizard of Darkness“-Regisseurin Shimako Sato zuletzt an einigen japanischen Fernsehserien mitgearbeitet hatte, konnte sie mit „K-20 – Die Legende der schwarzen Maske“ wieder einen Kinofilm realisieren.

Darin verkörpert Takeshi Kaneshiro einen Zirkusartisten und Zauberer, der im Jahr 1949 ein karges Auskommen hat. Der zweite Weltkrieg fand in der präsentierten alternativen Historie nie statt. Die japanische Gesellschaft ist auf extreme Weise in Arm und Reich gespalten. Der Meisterdieb K-20, der sich mit Maske und Hut durch die japanische Hauptstadt Teito klaut, sorgt immer wieder für Unruhe. Ausgerechnet der harmlose Zirkusartist wird von K-20 in eine Falle gelockt, so dass er für den Meisterdieb gehalten wird. Jetzt muss der unschuldig Verdächtigte den wahren Verbrecher finden, um wieder eine weiße Weste zu erlangen. Dabei spielt auch eine geheimnisvolle Erfindung eine große Rolle, die es ermöglicht, Energie kabellos zu teleportieren. Gemeinsam mit einem erfahrenen Dieb, der ihn aus den Händen der Polizei befreit hat, macht sich der Zirkusartist auf, das Rätsel um K-20 sowie die machtvolle Erfindung zu lösen.

Regisseurin Shimako Sato ist ein blitzsauberes, phantastisches Action-Spektakel gelungen, das sogar auf zarte Weise die steigende Kluft zwischen Arm und Reich thematisiert. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf dem Unterhaltungsaspekt. Mit viel Computertechnik, die überzeugende Bilder produziert hat, wurde ein alternatives Stadtszenario zum Leben erweckt, bei dem sich Elendsviertel zwischen prächtige Hochhäuser drängen, die vom Wohlstand einiger Bürger künden. Die gesellschaftliche Thematik ist deswegen als Hintergrund stets präsent, wenn die Figuren zu Fuß, mit Seilen oder Fluggeräten im Eiltempo die Viertel der Stadt durchqueren. In bester Superheldenmanier schwingt sich der Zirkusartist mit einem Seil, dass er mit einer Vorrichtung am Handgelenk abschießen und auch wieder einholen kann, von Haus zu Haus, rettet ganz nebenbei eine Frau aus den Händen von K-20 und entkommt mit ihr der bereits anrückenden Polizei. Trotz der Gefahr, geschnappt zu werden, regiert die Lässigkeit in diesem Universum, dessen phantastische Elemente – Energiemaschine, Dieb mit Maske, etc. - für die Comicatmosphäre sorgen. So kann Shimako Sato Verfolgungsjagden, Ermittlungsarbeit, Täuschungsmanöver und Kämpfe auf rasante Weise mit leichter Hand neben die Elendsviertelthematik stellen, ohne dass diese eine unverdauliche Schwere bekommt. Das mag der eine oder andere kritikwürdig finden, zumal der Film auch nicht über die relativ naive Betrachtung hinaus geht, das Armut irgendwie nicht unbedingt schön ist, aber im K-20 – Die Legende der schwarzen Maske märchenhaften Kontext der Ereignisse trifft das Vorgehen genau den Kern. Denn letztlich kämpft der Zirkusartist nicht nur um seine persönliche Integrität, es geht auch um ein besseres Japan. Die Naivität bündelt somit Anklage und Hoffnung in einem klar abgegrenzten Szenario, das mit seiner märchenhaften Einfachheit die Chance bietet, von den zentralen Grundpunkten aus wieder den Blick für die komplexere Realität zu schärfen.

Bildqualität

K-20 – Die Legende der schwarzen Maske

Das Bild der Bluray ist gut bis sehr gut. Die Schärfe schwankt leicht, überzeugt aber zumeist mit klaren Konturen und einem hohen Detailreichtum. Nur in wenigen Szenen wirken manche Bildteile leicht weich. Die Farben überzeugen mit kräftiger Intensität innerhalb des speziellen, visuellen Konzeptes, das keine bunte Bonbonwelt präsentiert, sondern stärker auf metallische oder erdige Töne setzt. Der ausgewogene Kontrast überzeugt und sorgt für ein plastisches Bild. Störende Rauschmuster gibt es nicht.

Tonqualität

Der japanische DTS-HD-Master-5.1-Ton setzt dann die hinteren Lautsprecher ein, wenn es nötig ist, so dass sich im Verbund mit der Musik eine gute, aber nicht sehr gute räumliche Atmosphäre ergibt. Vor allem die Dynamik in den Actionszenen weiß aber zu überzeugen. Die Dialoge sind klar und verständlich. Letzteres gilt auf für die DTS-HD-Master-7.1-Tonspur der deutschen Synchronisation, die in räumlicher Hinsicht einen leichten Mehrwert gegenüber dem Originalton bietet, sich aber nicht entscheidend absetzen kann.

Extras

Im etwa 25minütigen Making Of, das Filmszenen mit Interviewschnipseln zu verschiedenen Themen wie „Figur“, „Action“ oder „Schauspielerei“ montiert, muss man die interessanten Informationen schon mit der Lupe suchen. Vieles geht nicht über Oberflächlichkeiten hinaus. So beschränkt sich die Information zur Arbeit der Spezialeffektefirma im Prinzip darauf, dass mit dem Computer und mehreren Ebenen gearbeitet wurde. Ähnlich dürr werden auch viele andere Aspekte behandelt.

Das etwa 12minütige Interview mit Regisseurin Shimako Sato ist etwas, aber nicht viel besser. Sie geht etwas stärker auf die Vorlage zum Kinofilm ein, der auf einem Roman beruht, sagt etwas zur Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Takeshi Kaneshiro und hat auch einiges Belangloses parat, wenn sie beispielsweise zum Besten gibt, dass sie ein wenig der Figur der Yoko ähnele.

Zwei Trailer zum Film sind auf der Bluray zusätzlich enthalten.

Fazit

„K-20 – Die Legende der schwarzen Maske“ überzeugt als rasantes, phantastisches Actionspektakel in einer alternativen Historie ohne Zweiten Weltkrieg, das seine Mischung aus Superhelden- und Abenteuerszenario auch dafür nutzt, um seine märchenhafte Hoffnung auf eine Welt ohne gesellschaftliche Spaltung zwischen Arm und Reich zu erzählen. Technisch ist die Bluray gut.

Stefan Dabrock

29.12.2009

   
Originaltitel K-20: Kaijin niju menso den (Japan 2008)
Länge 137 Minuten (24p)
Studio Sunfilm
Regie Shimako Sato
Darsteller Takeshi Kaneshiro, Takako Matsu, Tôru Nakamura, Jun Kunimura, Reiko Takashima, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 7.1 Deutsch, DTS-HD-Master 5.1 Japanisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of, Interview, Trailer
Preis ca. 17 EUR
Bewertung gut, technisch gut