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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Im Trieb gefangen

Begierde – Staffel 1

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Begierde – Staffel 1

1983 drehte ein damals recht unbekannter Tony Scott den Vampirfilm „Begierde“ (The Hunger“) mit David Bowie, Susan Sarandon und Catherine Deneuve. Das artifizielle Werk strahlt mit seiner ausgefeilten Kameraarbeit eine hypnotische Wirkung aus, welche dem Genre des Vampirfilms einen faszinierenden Aspekt verliehen hat. 1997 konnte Tony Scott zusammen mit seinem Bruder Ridley Scott und Jeff Fazio eine Fernsehserie auf die Beine stellen, für deren Name sein damaliger Spielfilm Pate stand. Das mag Koch Media bewogen haben, die Serie als reine Vampirserie zu vermarkten, dem Inhalt der einzelnen Folgen wird das aber nicht gerecht. Denn nicht in jeder Episode tauchen auch Vampire auf. Die 28 Minuten langen Serienteile der ersten Staffel werden jeweils von Terence Stamp auf schwammig-mystische Weise mit leichtem philosophischen Touch eingeführt und wieder abgeschlossen. Dazwischen liegt die eigentliche Erzählung, welche stets ein völlig neue Geschichte mit anderen Figuren und Darstellern bereit hält.

Ihnen gemeinsam ist ein inhaltlicher Geist, der alle Folgen durchweht. Es geht dem Titel der Serie entsprechend um Begierde und Lust, um die Verführung des Menschen, der sich in den Fallstricken seiner Triebe verfängt. Denn er bekommt nicht nur das, was er begehrt, sondern zusätzlich etwas ganz anderes, das als dunkle Macht dahinter lauert. Das Verderben findet seinen Niederschlag in einer durchdachten Farb- und Lichtdramaturgie, die über das gewohnte Maß der Fernsehdurchschnitts deutlich hinaus geht. Die schicken Bilder reflektieren über die Begierde – Staffel 1 Lust an der Schönheit, welche nur allzu oft in der Lage ist, mit ihrem Schein zu blenden. Maskierung und Verführung gehen Hand in Hand. Sie erweisen sich als schlagkräftiges Paar, das sogar offensichtliche Indizien der Gefahr in ihre Schranken weist. So bekommt die Hauptfigur einer Folge ein Buch überreicht, das bereits einen entscheidenden Hinweis auf die diabolisch-humorige Schlussauflösung beinhaltet, aber das hält sie ebenso wenig davon ab, einer hübschen Frau zu folgen, wie die Gerüchte, dass diese Frau mit dem Teufel im Bunde stünde. Das Geheimnisvolle befeuert die Macht der Verführung eher, als das sie dadurch in Mitleidenschaft gerät. Die Serie widmet sich in immer neuen Geschichten dieser Macht, wobei die Auflösungen der einzelnen Folgen mal tragisch und mal grimmig-humorig sind. Der Wechsel des Tonfalls erweist sich als geschickter Schachzug, um der ähnlichen Themenlage vieler Folgen, neue Aspekte abzugewinnen.

Bildqualität

Begierde – Staffel 1

Das Bild der DVD überzeugt mit einer einwandfreien Konturendarstellung sowie einem ansprechenden Detailreichtum, der guten Durchschnitt liefert. Die Farben erstrahlen mit kräftigen Tönen, der Kontrast sorgt mit ausgewogenem Niveau für ein differenziertes Bild. Das leichte Hintergrundrauschen stört nicht.

Tonqualität

Die 2.0-Tonspuren verfügen über einwandfreie Dialoge, deren Verständlichkeit überzeugt. Im Rahmen der Möglichkeiten wird die Bandbreite des Tons in Verbindung mit der Musik recht gut genutzt, wobei ein wenig mehr Dynamik nicht geschadete hätte.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie.

Fazit

Die Serie „Begierde“ widmet sich der Kraft der Verführung, die dafür sorgt, dass die diversen Figuren ihren eigenen Trieben erliegen und willig ins Verderben rennen. Elegante Bilder sowie eine straffe Inszenierung verschaffen den Geschichten die notwendige Dynamik, um den ähnlich gelagerten Themen immer wieder neue Aspekte abzugewinnen. Technisch ist die DVD-Box gut.

Stefan Dabrock

18.10.2010

   
Originaltitel The Hunger – Staffel 1 (USA/Kanada/GB 1997-1998)
Länge 22 Folgen à 28 Minuten Minuten (Pal)
Studio Koch Media
Regie Tony Scott, Russell Mulcahy, Christin Duguay, Darrell Wasyk, u.a.
Darsteller Terence Stamp, Joe Duttine, Amanda Ryan, Daniel Craig, Karen Elkin, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Bildergalerie
Preis ca. 25 EUR
Bewertung gut, technisch gut