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rezensionen

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dvd

Der Tod schwimmt mit

Blast – Das Atlanta Massaker

Twilight-Classics Nr. 17: alle Filme

Blast – Das Atlanta Massaker

Vielleicht nicht der bekannteste, aber einer besten Filme Albert Pyuns ist der mit Christopher Lambert und Ice-T besetzte „Mean Guns“ aus dem Jahr 1997, in dem ein leerstehendes Gefängnis, ein Haufen Waffen und zahlreiche Killer die Ausgangssituation für einen energiegeladenen Actionfilm liefern. Aus demselben Jahr stammt auch der vorliegende „Blast – Das Atlanta Massaker“, der nicht ganz an „Mean Guns“ herankommt, aber ebenso effektiv mit einer einfachen Grundsituation umgeht.

Bei den Olympischen Sommerspielen von Atlanta kapert eine Gruppe Terroristen die Schwimmhalle, in der gerade das amerikanischen Frauenteam trainiert. Alle Zugänge werden mit Sprengsätzen gesichert, so dass keiner das Gebäude verlassen oder betreten kann, ohne eine Explosion auszulösen. Aber die Terroristen haben nicht mit dem Hausmeister gerechnet, der sich ebenfalls noch im Gebäude befindet. Seine Ex-Frau ist die Trainerin des Schwimmteams. Trotz der Trennung empfindet er aber noch etwas für sie. Das motiviert den ehemaligen Kampfsportler zusätzlich, den Terroristen zu zeigen, wer Herr im Hause ist.

Regisseur Albert Pyun weiß genau wie er mit einer derartig reduzierten Situation umgehen muss, zumal ihm das entsprechende Budget fehlte, um einen Budenzauber a la „Stirb Langsam“ („Die Hard“, Regie John McTiernan, 1987) zu veranstalten. Die Kamera hetzt durch die Flure der Schwimmhalle, die in manchen Szenen fast irrwitzig endlos scheinen. Es gibt keinen Ausweg, um der Konfrontation zu entkommen. Die Flucht des Hausmeisters durch die Korridore ist immer nur ein kurzer Moment auf der Suche nach einer Entlastungsmöglichkeit, die aber nicht existiert. Pyun gelingt auf diese Weise ohne nennenswerte Effekte die Inszenierung einer existentiellen Dramatik, die gerade durch die reduzierte Erzählform an Kraft Blast – Das Atlanta Massaker gewinnt. Da kann man es auch verschmerzen, dass der ein oder andere direkte Kampf etwas hölzern ausgefallen ist, die Atmosphäre innerhalb der Schwimmhalle, der Flure und des dunklen Kellers verliert nie an Wirkung. Der Hausmeister muss sich der Auseinandersetzung stellen, weil er sich zu keinem anderen Zweck an diesem Ort befindet. Das Diktat des Drehbuches hat ihn zum Helden auserkoren und die Terroristen zu seinen Gegnern. Ihre Motive sind im Rahmen der Filmerzählung im Prinzip nebensächlich, denn es geht um die Besinnung des Einzelnen auf seine Fähigkeiten, darum dass der Hausmeister trotz eines Handicaps – sein Bein ist verletzt – über sich hinauswachsen kann. Pyun inszeniert den Überlebenswillen eines Menschen angesichts einer existentiellen Bedrohung, die ihn gefangen hält, bis er sich den Dämonen gestellt hat. Dank der intensiven Kameraarbeit gelingt ihm das gut.

Bildqualität

Blast – Das Atlanta Massaker

Die Schärfe des relativ sauberen Bildes ist in Ordnung, da die Konturen weitgehend klar wiedergegeben werden und die Detailfreude ein akzeptables Niveau erreicht. Die Farben wirken etwas blass, das könnte aber auch ein visuelles Stilmittel gewesen sein. Der ausgewogene Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild, so dass auch in dunklen Szenen keine Details verschluckt werden. Der Schwarzwert ist in Ordnung, ohne besonders tief zu sein. Das leichte Hintergrundrauschen stört nicht.

Einziges Manko ist das falsche Authoring der DVD. So wird das Bild seitlich zusammen gedrückt wiedergegeben, wenn der DVD- oder Blurayplayer auf das Format 16:9 eingestellt ist. Erst nach dem Umschalten auf 4:3 wird das Bild einwandfrei dargestellt.

Tonqualität

Die DD 2.0-Tonspuren verfügen neben verständlichen Dialogen über ein gutes Volumen, so dass in den Actionszenen die notwendige Dramatik aufkommt. Dabei wird die Bandbreite der vorderen Lautsprecher effektiv ausgenutzt.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„Blast - Das Atlanta Massaker“ erweist sich als gelungene Actioninszenierung einer existentiellen Ausnahmesituation, der sich ein Hausmeister angesichts terroristischer Bedrohung stellen muss. Die effektive Kameraarbeit reichert die simple Grundsituation mit kraftvoller Dramatik an. Technisch ist die DVD ordentlich.

Stefan Dabrock

17.09.2010

   
Originaltitel Blast (USA 1997)
Länge 95 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie Albert Pyun
Darsteller Linden Ashby, Andrew Divoff, Kimberly Warren, Rutger Hauer, Norbert Weisser, Tim Thomerson, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras -
Preis ca. 11 EUR
Bewertung gut, technisch ordentlich