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Road Rage – Straße des Grauens

Twilight-Classics Nr. 12: alle Filme

Road Rage – Straße des Grauens

„Jim Travis gilt an seinem College als verschlossener Einzelgänger. Eines Tages beobachtet er, wie das begehrteste Mädchen der Schule von ihrem Freund bedrängt wird und erklärt sich bereit, sie nach Hause zu fahren. Auf dem Highway provoziert er durch seinen unkonventionellen Fahrstil einen Pick-up-Fahrer, der fortan an ihren Felgen klebt - eine mörderische Jagd beginnt“ (epiX).

Bei der Inhaltsangabe auf der DVD-Hülle hat der verantwortliche Schreiber ein amüsantes Maß an Interpretationsfähigkeit an den Tag gelegt, das dem Stil des Films durchaus gerecht wird. Denn der ist auch reichlich aberwitzig. Aus einer kurzen Dialogpassage, in der sich das „begehrteste Mädchen“ nicht an Jim Travis erinnern kann, obwohl sie gemeinsam einen Kurs besucht haben – viele andere waren natürlich auch noch in dem Kurs – schließt der Inhaltsangabenproduzent, dass Travis allgemein als verschlossener Einzelgänger angesehen wird. Völlig logisch! Das Mädchen, welches er schließlich in seinem Auto mitnimmt, war mit einem Spieler des Footballteams zusammen. Deswegen muss sie auch das „begehrteste Mädchen“ der Schule sein. Ob im Film irgendwelche Avancen irgendwelcher Jungs zu sehen sind oder nicht – natürlich sind sie es nicht -, spielt für diese Schlussfolgerung selbstverständlich keine Rolle. Kurz und gut: Hier wird versucht, den absolut dünnen Charakteren des Films etwas mehr Kontur zu geben, als vorhanden ist. Denn letztlich handelt es sich einfach um ein männliches und ein weibliches Wesen in einem Auto, die von sichtbar zu alten Darstellern verkörpert werden, als das die Collegezugehörigkeit glaubwürdig ist. Mehr vermittelt der Film nicht über die beiden Charaktere.

Für die Handlung muss er das aber auch gar nicht, denn die setzt auf die Dauerverfolgungsjagd. Dabei verzichtet Regisseur Sidney J. Furie darauf, die ständige Anwesenheit des Pickups zu legitimieren. Mehr als einmal ist von dem Gefährt nichts zu sehen. Dennoch taucht es motordröhnend immer wieder auf, wenn Furie einen kurzen Moment der Ruhe effektvoll beenden will. Die beiden Flüchtenden biegen zwar immer wieder ab und bewegen sich zumindest im Mittelteil in einem städtischen Straßensystem, in dem man kaum jemanden verfolgen kann, wenn man nicht ständig in Sichtweite ist, aber solche Fragen sind Furie egal. Grundsätzlich würde das sogar funktionieren, wenn die Identität des geheimnisvollen Pickupfahrers bis zum Schluss im Dunkeln bliebe. Das würde ihm eine dämonische Aura verleihen und die Figur zu einer geradezu mythologischen Gefahr stilisieren. Ihr ständiges Auftauchen wäre vor diesem Hintergrund akzeptabel, aber Furie lüftet das Geheimnis mit einem so vorhersehbaren wie kaum glaubhaftem Ergebnis, dass nur noch Lachen hilft. Denn das ein leibhaftiger Mensch aus Fleisch und Blut mit voller Absicht gegen eine Tankstellenzapfsäule rast, um seine Tötungsabsicht zu vollführen, ist so dämlich, dass es auch nicht mit Wahnsinn oder sonstigen geistigen Verirrungen erklärt werden kann, zumal der Geisteszustand des Verfolgers auch nur spärlich beleuchtet wird.

Immer wieder leistet sich „Road Rage“ solche Absurditäten, die im Rahmen der Budgetmöglichkeiten Over the Top sind. Dadurch sinkt die Glaubwürdigkeit des Films zwar so schnell wie ein an den Füßen einbetonierter Mensch in einem beliebigen Hafenbecken der Welt, aber der Unterhaltungsfaktor steigt. „Road Rage“ entpuppt sich letztlich als cartoonartiger Film mit hübscher B-Action. Ein Klassiker ist das nicht und wird es auch nie werden, einmal gucken geht aber schon.

Bildqualität

Das Bild der DVD ist relativ sauber. Die Schärfe ist recht ordentlich, da die Konturen nicht allzu weich wirken. Der Detailreichtum bleibt aber eingeschränkt. Das deutliche, analoge Bildrauschen steigert sich bei manchen Szenen sogar noch. Die Farben wirken etwas blass, der Kontrast ist weitgehend ausgewogen.

Tonqualität

Die 2.0-Tonspuren besitzen gut verständliche Dialoge ohne nennenswerte Verzerrungen. Die Dynamik richtet sich auf einem soliden Niveau ein, so dass die rasanten Szenerien des Films ihre Wirkung entfalten können. Die deutsche Synchronisation ist gegenüber dem Originalton etwas dumpfer ausgefallen.

Stefan Dabrock

26.06.2010

   
Originaltitel Road Rage (Kanada 2000)
Länge 93 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie Sidney J. Furie
Darsteller Caspar van Dien, Danielle Brett, Joseph Griffin, Catherine Oxenberg, Chuck Byrn, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Trailer
Preis ca. 11 EUR
Bewertung grotesk, technisch unterer Durchschnitt