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Bestienfutter

Banshee - Der Schrei der Bestie

Banshee - Der Schrei der Bestie

Zelten kann tödlich sein. Wenn man eine Figur in einem B-Horror-Film ist, dann wird aus dem „kann“ oftmals grimmige Gewissheit. Das gilt auch für die College-Freunde, die sich zu einer kleinen Campingtour im waldreichen Hinterland zusammen gefunden haben. Denn zwischen den dichten Baumreihen lauert eine fiese Kreatur, die es auf die Menschen abgesehen hat. Nachdem die jungen Leute gemerkt haben, das ihr Leben in Gefahr ist, können sich die letzten Überlebenden in ein einsames Haus im Wald zurückziehen, dessen Bewohner bereits seit mehreren Tagen gegen die Kreatur kämpfen. Da die Telefonleitung unterbrochen ist, sind die Eingeschlossenen von der Außenwelt abgeschnitten, so dass sie darauf warten müssen, bis sie gefunden werden.

Getreu dem Motto, dass es immer freundlicher ist, mit dem positiven Aspekt zu beginnen, weise ich noch einmal darauf hin, dass der Film bereits nach knapp 82 Minuten zu Ende ist. Bis dahin präsentiert Regisseur Colin Theys viele kleine Szenen, die in der Regel mit dem Tod einer Figur enden, aber jenseits der Tatsache, dass sie alle in einem geographisch begrenzten Bereich mit einer eingegrenzten Anzahl Personen spielen, auf plumpe Weise episodisch wirken. Irgendein Pärchen, das später zu der Hauptgruppe der College-Freunde stoßen will, hat Sex im Zelt, woraufhin das Monster zuschlägt. Die Hauptgruppe läuft viele Filmminuten zuvor durch den Wald und wird schließlich nach und nach durch das Monster dezimiert. Diese Attacken lösen bei den jungen Leuten Panik aus, die fortan unkoordiniert flüchten. Dabei treffen sie immer wieder auf das Monster, das sein tödliches Treiben fortsetzt. Banshee - Der Schrei der Bestie So eine hektische, völlig panische Fluchtbewegung durch das Gesträuch hätte seinen Reiz, wenn es darum ginge, eine gnadenlose Jagdsituation zu etablieren. Da es sich bei dem Monster aber um ein billiges CGI-Viech handelt, das bei seinen kurzen Mordauftritten keine Persönlichkeit verpasst bekommt, ist es nichts anderes als die metaphorische Axt in der Hand des Regisseurs, der das Monster dazu nutzt, die Figuren dahin zu meucheln. Um die Kreatur zu einem Teil einer dramatischen Erzählung zu machen, müsste sie mit verschiedenen Eigenschaften, Hintergründen oder anderen Details versehen werden, die sie aus dem Status eines billigen Abziehbildes herausheben. Dass der Schrei der Bestie Halluzinationen auslöst, reicht beileibe nicht aus.

Der College-Freunde-Jäger ist folglich nicht so sehr die Kreatur als vielmehr der Regisseur selber. Das gilt in gewisser Weise zwar für jeden ähnlich gelagerten Horrorfilm, da die Handlung natürlich auch auf die Tode hin konstruiert wird, aber das muss nicht zu einer gnadenlosen Reduktion auf dieses Prinzip führen. Der Sinn der Kunstform oder des Handwerks Erzählkino ist es vielmehr, vergessen zu machen, dass die Dinge so ablaufen, weil der Erzähler es so will. Das gelingt Colin Theys aber auch deswegen nicht, weil die Figuren bis zum Finale nicht über den Status passiven Kanonenfutters für die expliziten Tötungen hinaus kommen – ihr Versuch, ein Funkgerät zu reparieren wird weder dramatisch in Szene gesetzt noch ist er erfolgreich, so dass die Aktion filmisch verpufft. Das ist weder spannend, noch atmosphärisch oder unterhaltsam, sondern ein Dokument der Dummheit.

Und als sich die Figuren schließlich aufraffen, etwas zu unternehmen, da reicht es nur zu einer Idee, die zum wenig komödiantischen Rest des Films kaum passt. Zur Ablenkung des Monsters gniedelt sich einer der Eingeschlossen mit aller Kraft auf seiner E-Gitarre einen ab, damit ein Auto zu Flucht geholt werden kann. In einer bizarren Komödie könnte eine solche Szene funktionieren, da der entsprechende absurde Kontext existiert, im vorliegenden Werk ist sie nur der letzte Sargnagel für einen Film, bei dem sich das deutsche DVD-Label genötigt sah, ein Zitat zu Werbezwecken auf dem Cover abzudrucken, das auf über 18 „Onscreen Kills“ hinweist. Wer es mit Zahlen hat, mag das gerne nachprüfen, die Qualität eines Films hingegen lässt sich mit reinen mathematischen Größen nicht ermessen.

Bildqualität

Banshee - Der Schrei der Bestie

Die Bildqualität der DVD weist ein durchschnittliches Niveau auf. Die Schärfe ist zumeist nur angenehm, manchmal liegt sie auch darunter, da der Detailreichtum und die Konturenschärfe schwanken. Vieles davon geht aber auf die technische Ausstattung beim Dreh zurück. Das dürfte auch für die Farben gelten, die leicht ausgebleicht wirken. Der Kontrast ist teilweise etwas steil. Eine echte Schwäche der DVD sind allerdings die leichten Nachzieheffekte sowie die Blockbildung. Das Bildrauschen ist schwankend und geht auf die Produktionsbedingungen zurück.

Tonqualität

Aufgrund der Produktionsbedingungen des Films kann man auch vom Ton nichts Besonderes erwarten. Die Dialoge lassen sich verstehen, wirken aber künstlich. Das akustische Szenario könnte etwas druckvoller daher kommen, ist für einen Film dieser Machart aber in Ordnung. Wer es möchte kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören, die Qualität der Synchronisation ist aber aufgrund der schwachen Sprecher bescheiden.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„Banshee – Der Schrei der Bestie“ ist ein Beispiel für einen Film, dem es um nichts anderes geht, als möglichst viele Tötungen im Rahmen der bescheidenen Handlung sowie des begrenzten Budgets zu präsentieren. Ein einfallsloses Filmprodukt. Technisch ist die DVD Durchschnitt.

Stefan Dabrock

04.09.2009

   
Originaltitel Banshee!!! (USA 2008)
Länge 82 Minuten (Pal)
Studio Savoy Film
Regie Colin Theys
Darsteller Ashley Bates, David McCarthy, Kevin Shea, Iris McQuillan-Grace, Troy Walcott, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 13 EUR
Bewertung schwach, technisch durchschnittlich