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rezensionen

30.03. Paul Temple und der Fall Marquis
03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
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12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Playboy aufgepasst!

Meine Damen, zugehört!

Meine Damen, zugehört!

Frank Tuttle, der später unter anderem einige beachtliche Gangsterfilme mit Alan Ladd drehen sollte, darunter das berühmte Werk „Die Narbenhand“ („This Gun for Hire“, 1942), setzte Cary Grant 1934 in der klassischen Komödie „Mein Damen, zugehört!“ amüsant in Szene. Grant spielt darin einen Lebemann, der in Paris zu Hause ist. Ein exklusiver Stil gehört zu seinem Dasein ebenso dazu wie amouröse Abenteuer mit Frauen. Aktuell ist er hinter Marguerite Cintos her, die attraktiv, elegant und leidenschaftlich zugleich ist. Die dunkelhaarige Schönheit ist jedoch nicht nur verheiratet, sondern auch so durchtrieben wie anziehend. Sie und ihr Mann haben nämlich vor, den etwas naiven Lebemann auszunehmen. Der besitzt die Option zu einer Rohstoffmine in Südamerika, die mehr wert ist, als er glaubt. Da die Telefonistin des feinen Wohnhauses, in dem der Lebemann residiert, zunächst aus Neugier und dann aus heimlicher Liebe dessen Gespräche belauscht und regen Kontakt zu anderen Pariser Telefonistinnen pflegt, weiß sie um den betrügerischen Plan des Ehepaars Cintos. Deswegen versucht sie alles, um das Unheil abzuwenden.

„Meine Damen, zugehört!“ hantiert mit den üblichen Komödienzutaten der damaligen Zeit. Es gibt Liebesverwicklungen mit leidenschaftlichen sowie sehr steif wirkenden Frauen, die das Spannungsverhältnis zwischen Etikette sowie Freiheit widerspiegeln, eine Hauptfigur mit naivem Charme, die zu zähmen ist, und eine heimliche, unerfüllte Liebe, die das Geschehen in zentraler Weise mitbestimmt. Regisseur Frank Tuttle gelingt es, die Qualitäten der Vorlage für die filmische Umsetzung zu nutzen. Die oftmals griffigen, temporeichen Dialoge werden durch einen dynamischen Schnitt sowie das engagierte Spiel der Darsteller Meine Damen, zugehört! unterstützt. Da die Geschichte selber nicht über die amüsanten Qualitäten des Verwicklungschaos hinaus geht und dieses auch noch steigerungsfähig wäre, gelingt es Tuttle nicht, den Film deutlich über den Durchschnitt zu heben, unterhaltsam ist das Werk aber in jedem Fall. Vor allem die absurden Erfindungen im Haushalt des Lebemanns sorgen für ein zusätzliches komödiantisches Potential, das geschickt in das Geschehen eingebaut wird, wenn eine versteckte Gewittergeräuschsimulationsmaschine durch unabsichtliches Einschalten auf die Handlungen der Figuren Einfluss nimmt. Grant selber meistert die Anforderung recht gut, indem er die Unwissenheit seiner Figur so glaubhaft vor sich her trägt, dass die Komödie ihre Wirkung entfalten kann.

Bildqualität

Meine Damen, zugehört!

Die Bildqualität des Films ist in etwa so wie man es bei einem derart alten, zudem seltenen Film erwarten kann. Analoge Defekte durchziehen den ganzen Film wie man es von alten Filmkopien kennt. Die Schärfe ist etwas schwächer als bei „Madame Butterfly“ ausgefallen, so dass das Bild weicher aussieht. Der Kontrast ist etwas flau, helle Bildbereiche neigen zum Überstrahlen. Deutliches Rauschen ist selbstverständlich über die gesamte Lauflänge sichtbar. Insgesamt kann man mit dem Transfer aber leben.

Tonqualität

Der deutsche Ton klingt hell, so dass die Dialoge klar und verständlich sind. Nennenswertes Rauschen tritt nicht auf. Die englische Fassung weist demgegenüber ein deutliches Rauschen mit etwas dumpfen Dialogen auf. Darüber hinaus schrebbelt der Ton immer wieder. Verständlich sind diese Dialoge aber auch. Insgesamt ist der Ton dem Filmalter angemessen.

Extras

Bonusmaterial liegt nicht vor.

Fazit

„Meine Damen, zugehört!“ ist nicht der große Komödienklassiker aus der damaligen Zeit, der nun wiederentdeckt werden kann, der Film entfaltet sein Amüsementpotential aber mit dem notwendigen Tempo, so dass sich unterstützt durch die darstellerischen Leistungen ein unterhaltsames Werk entwickelt. Technisch ist die DVD in etwa so, wie das bei einem derart alten, seltenen Film zu erwarten ist.

Stefan Dabrock

24.08.2009

   
Originaltitel Ladies should listen (USA 1934)
Länge 58 Minuten (Pal)
Studio Savoy Film
Regie Frank Tuttle
Darsteller Cary Grant, Frances Drake, Edward Everett Horton, Rosita Moreno, George Barbier, Nydia Westman, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton DD 2.0 Deutsch, Mono Englisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 10 EUR
Bewertung solide, technisch schwach angesichts des Filmalters in Ordnung